Wildtriebe
Roman
gebundenes Buch
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Beschreibung
Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt. Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben. Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies' Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Uganda aufbricht .
Pressestimmen
Drei Frauen auf einem Hof - im Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit
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Autorenportrait
Ute Mank wurde in Marburg geboren. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, lernte einen Gesundheitsberuf, studierte Erziehungswissenschaften und promovierte später nebenberuflich. Ihr erster Roman >Wildtriebe< erschien 2021 und war für den Klaus-Michael-Kühne-Preis nominiert. Sie lebt mit ihrer Familie in Hessen.
Kerstin Flechtner empfiehlt 
Wildtriebe

"Alle alten Höfe hatten einen Namen. Der Bethches-Hof verdankte seinen Namen den Frauen." Der Debütroman handelt von drei Frauen: Die traditions- und pflichtbewusste Bäuerin Lisbeth, ihre Schwiegertochter Marlies, welche auf der Suche nach Anerkennung als Nicht-Hausfrau ist und nie ganz heimisch wird auf dem Hof und die Enkelin Joanna, ein Bindeglied zwischen den beiden anderen Frauen, welche selbstbewusst ganz andere Wege geht. Verschiedene Zeitebenen und Erzählerinnen und auch ein sehr tiefgründig gewählter Titel ließen mich in eine bewegende Geschichte über mehrere Generationen hinweg eintauchen, in der es nicht nur um Neid und gekränktem Stolz geht, sondern allgemein um die Veränderung der Frauenrolle in der Gesellschaft. 

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Kathinka Höhn empfiehlt 
Wildtriebe

„Was sollen denn die Leute sagen?“

Schon von klein auf wurde Menschen auf dem Land beigebracht, dass es ungeschriebene Gesetze gibt, die einzuhalten sind, um ins Schema zu passen.
Lisbeth wächst in diesem Gefüge voll Tradition und Pflichtbewusstsein auf, zu einer Zeit, in der es kaum Alternativen zum bäuerlichen Leben gab und ohne Platz für Selbstverwirklichung. Mit Marlies bekommt sie eine Schwiegertochter, die vergeblich versucht, im Wirtschaftswunderland ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen zu verwirklichen. Zwischen beiden Frauen kommt es immer wieder zu Konflikten und Rangkämpfen, einziges Verbindungsglied ist Johanna, Marlies Tochter. Für die steht jedoch später als junge emanzipierte Frau die persönliche Freiheit an erster Stelle. Drei Frauengenerationen, die Strukturen in einer sich langsam verändernden Gesellschaft aufbrechen wollen.

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