Cover und Titel des Romans könnten nicht passender sein für diesen hervorragenden Mix aus Krimi, Abenteuer, historischem Schmöker, Liebesgeschichte und einer Hommage an das Lesen und Bücher allgemein! 1917 flüchtet der junge Arthur während der russischen Revolution nach Leipzig, im Gepäck ein verschlossenes Buch, das noch eine wichtige Rolle spielen wird. 1928 macht die 11-jährige Liette in Côte d'Azur auf dem Dachboden des Hotels ihres Onkels einen wichtigen Fund, den sie ihm aus gutem Grund verschweigt. 1956 sucht der Journalist Thomas Jansen die Besitzerin einer verlassenen Villa, wobei die Spur auch zur Bibliothek im Nebel führt. Alle Zeitebenen sind spannend, man rätselt mit und es gibt einige Überraschungen, so viel kann ich verraten!

Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe: Es war 1985, ich war in der 7. Klasse und wir sollten im Deutschunterricht unser Lieblingsbuch vorstellen.  

Einer meiner Klassenkameraden (und immer noch ein guter Freund) hatte sich Momo ausgesucht. Allein seine Inhaltsangabe und das kurze Vorlesen eines Textabschnitts reichten aus, meine Begeisterung zu wecken und den Wunsch, die komplette Geschichte mit den Personen kennenzulernen. 

Ich weiß nicht, wie oft ich es seitdem gelesen habe, das Buch von damals besitze ich immer noch und man sieht ihm an, dass es sehr geliebt wird. Meinen Kindern habe ich es bereits vorgelesen und auch neulich erst tauchte ich wieder ein in die Geschichte von Momo, Beppo Straßenkehrer, Gigi, der Schildkröte Kassiopeia und vielen mehr. 

Als Kind und auch als Erwachsene verzaubern mich die wundervoll zarten Illustrationen, die liebenswerten Figuren, die ich immer wieder von Neuem ins Herz schließe, die fantastische Erzählung und die buchstäblich zeitlose Geschichte. 

Momo ist für mich einer der berührendsten Kinderbuchklassiker mit einem festen Platz in meinem Bücherregal! 

Wie schon im Roman „Wildtriebe“ greift die Autorin auch hier ein emotionales Thema auf, das viele von uns irgendwann betrifft: Das Altwerden der Eltern. Durch die verschiedenen Sichtweisen der Schwestern Sanne, Petra und Gitti und deren Lebenssituationen fragt sich der Leser: Darf man über die Eltern hinweg entscheiden? Ist es Bevormundung oder Verantwortung? Was macht es mit einem selbst, das Elternhaus mit allen Kindheitserinnerungen aufzugeben? Eine wehmütige, nachdenkliche und berührende Lektüre in einem schnörkellosen Schreibstil.

Ein Segeltörn zu den schwedischen Schären mit herrlichem Sonnenschein, Wein und köstlichem Essen - klingt nach einem schönen Urlaubsroman, bei dem man sich beim Lesen behaglich zurücklehnt, oder? Doch die zwei Paare an Bord und der undurchschaubare Skipper stranden durch eine Routenänderung auf einer einsamen Insel ohne Wasser, Strom oder Empfang. Nach einem Wetterumschwung kippt auch die Stimmung an Bord, es wird gefährlich und dramatisch. Eine tiefgründige und spannende Geschichte mit vielen Wendungen: im wahrsten Sinne des Wortes!

Ein atmosphärischer spannungsgeladener Roman über ein Mädchen in der Arktis, welches im Eis gefunden wird und eine unbekannte nordische Sprache spricht. Die tablettenabhängige Linguistin Val reist zur Forschungsstation, um zum einen das Rätsel um die Herkunft des Mädchens zu lösen und zum anderen die Wahrheit über ihren Bruder herauszufinden, der dort unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Eine im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Geschichte in einer faszinierenden Umgebung, in die ich beim Lesen gerne fröstelnd eingetaucht bin!

Ein großartiger, intensiver Roman über die vier Frauen der Familie Hansen, die nach der Erkrankung von Oma Wilhelmine wieder auf dem Hof zusammentreffen. Jede hat ihre eigenen Geheimnisse und durch die gemeinsame Zeit, die aufgestauten Gefühle und die ungesagten Dinge kommt es bald zu Spannungen und Streit untereinander. Das Erzählen aus verschiedenen Perspektiven ermöglicht dem Leser ein Verständnis für die unterschiedlichen Beweggründe der Frauen. Eingebettet in der idyllischen Natur der Elbmarsch im Wandel der Jahreszeiten, mit den vielen heimischen Vögeln und dem Geruch von frisch gebackenem Sauerteigbrot in der Nase, hat mich diese berührende Geschichte sofort abgeholt. Ein Lesevergnügen für alle Fans von Dörte Hansen und Ulrike Mank!

Amerika in den 60ern: Die Protagonistin Elisabeth Zott ist eine brillante Chemikerin, wird aber von ihren männlichen Kollegen mit Worten und Taten erniedrigt. Nur ihr Lebensgefährte Calvin, ebenfalls Chemiker, hält zu ihr, aber das Glück ist nicht von Dauer. 
Durch einen Zufall moderiert die nun alleinerziehende Mutter die Fernsehsendung "Kochen um sechs" und wird zur Inspiration zahlreicher Frauen, dass das Leben für sie mehr bereithält als das Dasein als Hausfrau und Mutter. Ein warmherzig kluges und unterhaltsames Buch mit liebenswerten Charakteren (Halbsieben ist mein Favorit!), einer besonderen Mischung aus Tragik, Humor und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Diese Geschichte bleibt im Herzen und das Buch in meinem Bücherregal ;-)!
 

Inti Flynn und ihr Team siedeln für das Ökosystem Wölfe in den schottischen Highlands an. Probleme gibt es dabei nicht nur mit den Dorfbewohnern. Als ein Farmer getötet wird, beginnt die Hetzjagd auf die Tiere und sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen.

Das Buch ist mehr als eine spannende Geschichte über Wölfe, es geht um Liebe, Vergebung und Loyalität. Inti kann die Gefühle und Schmerzen anderer Lebewesen körperlich nachempfinden, ich spürte beim Lesen jedes Wort über die Achtung und Schönheit unserer wundervollen Natur und das Leben!

Der schüchterne Buchhändler Grimm liebt seinen Buchladen "Bücherkiste" und Gedichte schreiben über alles. Leider fühlt er sich auch etwas einsam trotz des netten Tankwarts Rudi und der schönen Feline. An einem Regentag bekommt er dann plötzlich Besuch von dem liebenswerten Zesel Möhrchen, der mit einem kleinen Koffer vor ihm steht und bei ihm als "Grimms Möhrchen" bleiben möchte. Ab jetzt wird das Leben sehr viel aufregender für Grimm, da das Zesel viel Fantasie besitzt, sich zauberhafte Spiele ausdenkt und Grimm dadurch viele nette neue Leute kennenlernt. Eine bezaubernde Geschichte mit schönen Illustrationen und einem so niedlichen Zesel, den jeder momentan gebrauchen kann und das (Vor-)Lesen viel Spaß macht. Ab hier bitte lächeln ;-)

Was für ein Roman! Seit dem "Drachenläufer" von Hosseini hat mich kein Buch mehr so berührt, dass ich es mit vielen Tränen gelesen habe und dennoch nicht aufhören konnte. Es handelt von der generationsübergreifenden Geschichte der Familie Tran in Vietnam von 1930 bis 2012. Durch die abwechselnde Erzählperspektive von Großmutter Dieu Lan und ihrer Enkelin Huong taucht der Leser in deren bewegter Vergangenheit ein, die u.a. den Zweiten Weltkrieg, die folgende Hungersnot, den Vietnamkrieg und die Landreform umfasst und viel Leid über die Familie bringt. Man sieht beim Lesen die Maniokfelder vor sich, atmet den Geruch der Phuong Blüten ein und lernt ein wundervolles Land mit Menschen kennen, deren Geschichte einen noch lange beschäftigen wird. 

"Alle alten Höfe hatten einen Namen. Der Bethches-Hof verdankte seinen Namen den Frauen." Der Debütroman handelt von drei Frauen: Die traditions- und pflichtbewusste Bäuerin Lisbeth, ihre Schwiegertochter Marlies, welche auf der Suche nach Anerkennung als Nicht-Hausfrau ist und nie ganz heimisch wird auf dem Hof und die Enkelin Joanna, ein Bindeglied zwischen den beiden anderen Frauen, welche selbstbewusst ganz andere Wege geht. Verschiedene Zeitebenen und Erzählerinnen und auch ein sehr tiefgründig gewählter Titel ließen mich in eine bewegende Geschichte über mehrere Generationen hinweg eintauchen, in der es nicht nur um Neid und gekränktem Stolz geht, sondern allgemein um die Veränderung der Frauenrolle in der Gesellschaft. 

Mehrfach war ich in Schottland und ich liebe die wundervollen Landschaften, die einzigartige Atmosphäre und die besonderen Menschen. Daher freute ich mich auf diesen Roman über die Geschichte eines kleinen Dorfes in einem Tal, das für die wenigen Bewohner die Welt darstellt! Die bedächtige, nicht auf Spannung gerichtete Art des Erzählens erweckt bei der Lektüre Geborgenheit und Ruhe durch eine Lese-Entschleunigung. Die großartigen Landschaftsbeschreibungen der Shetland Inseln sorgen für ein wohliges Heimatgefühl, schön, wieder zu Hause zu sein!

Haben Sie Lust auf Abenteuer, Weite und Wildnis? Alexandra Schlüter, die hier quasi bei uns „um die Ecke“ wohnt, stellt in ihrem Reisebuch 60 Touren in Deutschland vor. Zu Fuß, mit dem Rad, Kajak oder zu Pferd. Wirklich beeindruckende Fotografien wecken in mir die Entdeckerfreude. Soll es zunächst zum „Fjord in den Alpen“ oder ins „Felsenreich der Riesen und Trolle“ gehen? Die Wahl fällt wirklich schwer – so verführerisch sind die Bilder und Texte. 


 

Schon jetzt mein Lieblingsbuch, besonders in diesen Zeiten! Wir sind im Jahr 1985 zusammen mit dem 15jährigen Außenseiter Sam, der mit seiner geliebten schwerkranken Mutter und seinem arbeitslosen Vater in Missouri lebt. Aus der Not heraus beginnt er einen Ferienjob im Kino und lernt dadurch Kirstie, Cameron und Hightower kennen. Mit ihnen erlebt er einen so unvergesslichen Sommer, dass man sich als Leser mit ihm freut. Doch Glück und Leid liegen eng beieinander … Unbedingt am Ende die Soundtrackliste durchhören und sich in der Zeit verlieren!

Kann man klassische Hausmannskost wie Falscher Hase, Kohlrouladen und Jägerschnitzel vegan umsetzen? Und wie! Die Autorin stellt im sehr liebevoll gestalteten Buch ihre Lieblingsrezepte vor, wo einem schon bei ihren (selbstfotografierten!) tollen Bildern das Wasser im Mund zusammenläuft! Die Anleitungen sind übersichtlich gegliedert und bestehen aus einfachen Zutaten, die man in jedem Supermarkt einkaufen kann. Zwischendurch werden wertvolle Küchentipps von Oma eingestreut und wichtige Basics zum Selbermachen angegeben. 

Das Kochbuch bekommt von mir fünf Sterne, es ist auch für Anfänger leicht umzusetzen und einfach nur lecker! Ich freue mich auf weitere Rezepte, liebe Frau Loße!

Charlie ist ein verbeulter, gelber und fliegender Schulbus, der die seltenen Sprechbohnen des Professors weggefuttert hat und nun sprechen kann. Er möchte dies wieder gut machen und begibt sich mit Will, Maisie, Frank und Luke auf eine turbulente Reise in den Dschungel auf der Suche nach Nachschub. Ein magisches Abenteuer für alle Kinder ab 8 Jahren. Mit vielen Überraschungen, in den Nebenrollen eine auf Glitzer stehende Elsternschlange, der Papagei Gertrud, welcher mit Hingabe Pfannkuchen backt und einigen jodelnden Krokodilen. Holadjo!

Der Armeepriester Tomas kehrt nach Kriegsende mit einigen Soldaten zurück in seine Heimatstadt, um dort seine kriminellen Machenschaften wieder aufzunehmen. Doch der Kampf ums Überleben ist in den dunklen Gassen von Ellinburg noch nicht vorbei …  

Die spannende (und blutige) Handlung mit vielen zwielichtigen Charakteren und einigen trockenen Bemerkungen des Erzählers inmitten einer düster wirkenden Atmosphäre bieten Fans des Grimdark einen gelungenen Einstieg in den ersten Band der geplanten Trilogie!

Der Trend zur Selbstversorgung verbunden mit einer Rückzugsmöglichkeit zur Natur nimmt immer mehr zu und dieses Buch gibt dazu wertvolle Tipps und Möglichkeiten, den Wunsch nach einem nachhaltigen Lebensstil umzusetzen. Sei es durch einige Beispiele zur Anbauplanung diverser Selbstversorger-Gärten, vielen Infos zur Saatgutauswahl, die Vorteile der Mischkultur, wichtige Kräuter für das Beet oder im Kübel als auch Vorschläge zur saisonalen Verlängerung der Ernte. Sehr aufschlussreich ist das Kapitel über die Lagerung und Konservierung von Obst und Gemüse. Das Buch enthält so viele schmackhafte Fotos und tolle Anregungen, dass ich jetzt unbedingt noch meinen Nutzgarten vergrößern will. Zu Hause schmeckt es doch am besten!

"Neuschnee" handelt von neun Freunden aus Studientagen, die jedes Jahr zusammen Silvester feiern. Diesmal wurde eine exklusive Lodge in den schottischen Highlands ausgewählt. Die Geschichte wird aus der Sicht von fünf Personen in verschiedenen Zeitebenen erzählt, gleich zu Anfang wird in der Gegenwart eine Leiche gefunden. Doch ist das Opfer ein Mann oder eine Frau, war es ein Unfall oder Mord? Die Abgeschiedenheit von der Außenwelt bei immer stärker werdendem Schneefall erzeugt eine beklemmende Atmosphäre und durch die Rückblenden wird dem Leser schnell deutlich, dass jede Person einschließlich des Personals etwas zu verbergen hat.
Spannende Unterhaltung und langes Miträtseln bis zum Ende, ich war jedenfalls auf der falschen Spur!

Spannend, humorvoll und kurzweilig beschreibt der sympathische Autor seine Erfahrungen als Tiersitter und die damit verbundene Möglichkeit, ohne Geld um die Welt zu reisen.
Seine interessanten und persönlichen Erlebnisse, wunderschöne Landschaftsfotos und tolle Bilder von seinen „Pflegetieren“ verleiten den Leser beim Schmökern dazu, im Anschluss den eigenen Rucksack zu packen.
Im Anschluss gibt Markus Huth noch wertvolle praktische Reisetipps.
Viel Spaß beim Lese-Abenteuer!